Der Kuss der Spinnenfrau

von Manuel Puig

Schauplatz ist ein argentinisches Gefängnis zur Zeit der Militärdiktatur. Seit Jahren ist der homosexuelle Molina inhaftiert, als der linksradikale Widerstandskämpfer Valentin zu ihm in die Zelle gesperrt wird. Die Gefängnisleitung hat Molina auf den politischen Gefangenen angesetzt: Mit Aussicht auf frühzeitigere Entlassung soll er Valentin über seine Organisation aushorchen. Es beginnt die spannende Konfrontation der äußerst gegensätzlichen Charaktere. Um dem harten Gefängnisalltag zu entfliehen erzählt Molina alte Hollywood-Filme, über die die beiden Männer in Kontakt kommen. Molina befindet sich bald im Zwiespalt zwischen persönlichen Privilegien und der Loyalität seinem Mitgefangenen gegenüber. Die Männer nähern sich einander an, die starren Geschlechterrollen lösen sich auf. Doch dann wird Molina vorzeitig entlassen …

Das Stück zeigt neben der disziplinierten rationalen Entschlossenheit des Revolutionärs eine weitere, menschlichere Art des Heldentums, die nicht einer Ideologie, sondern dem Mitmenschen gilt. Die Inszenierung verdeutlicht die Sehnsüchte des Menschen und betont sein Recht auf Achtung und Individualität.

Mitwirkende:
Regie: Barbara Zimmermann; Musik: Ephraim Wegner
Schauspiel: Martin Mayer, Julien Eduard Lickert

Premiere: Fr 07.05.2010