Produktionen

Erdbeben in Chili

nach der Erzählung von Heinrich von Kleist

Aus Kleists Prosatext hat die Regisseurin eine Bühnenfassung gefertigt und dabei mit der für sie typischen Werktreue Kleists spezifische sprachliche Eigenheiten bewahrt. Donna Josephe und Jeronimo lieben sich – entgegen der Standesgesetze. Sie wird ins Kloster gezwungen, doch heimlich setzen die beiden ihr Verhältnis fort. Als Josephe während einer Prozession in Wehen niedersinkt, verursacht dies einen Skandal. Sie wird zum Tode verurteilt und Jeronimo ins Gefängnis gesperrt. Am Tag ihrer Hinrichtung will sich Jeronimo verzweifelt das Leben nehmen. Da zerstört ein gewaltiges Erdbeben die Stadt und Jeronimo kann fliehen. Auch Josephe entgeht ihrer Hinrichtung und kann sich und ihr Kind retten. Fern der zerstörten Stadt in der unberührten Natur findet sich das Liebespaar überraschend wieder. Zusammen mit anderen Überlebenden führen sie für eine kurze Zeit ein paradiesisches Leben und vermuten den Anbruch einer neuen Gesellschaft. Doch den hat Kleist in seiner Erzählung nicht vorgesehen …

Mitwirkende:
Regie: Barbara Zimmermann;  Assistenz: Laura Quill, Kostüme: Katja Weeke; Musik: Ephraim Wegner; Licht: Prince Fischer
Schauspiel: Nada Degrell, Simon Matt, Immo Kropp, außerdem: Rahel Wölfle, Heike Vollmer, Juliane Flurer, Ilja Baumeister, Martin Mayer, Bjarki Kropp, Espen Wegner

Premiere: Sa 24. Januar 2015

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Was Ihr wollt

von William Shakespeare 

Sommertheater mit Shakespeares raffiniert verwobenem Verwirrspiel um Täuschung und Ent-Täuschung, Narrheit, Vernarrtheit und Liebe.

Die junge Viola wird nach einem Schiffbruch auf die Insel Illyrien gespült. Der Fremde schutzlos ausgeliefert, tritt sie in Verkleidung als Knabe „Cesario“ in den Dienst des Regenten der Insel, Herzog Orsino, und sorgt so  für allerlei Komplikationen. Herzog Orsino, Gräfin Olivia und eine umtriebige Dienerschaft sind mehr oder weniger verstrickt – niemand ist davor gefeit, sich zum Narren zu machen. Viola verliebt sich in den Herzog. Der Herzog wirbt unglücklich um die jugendliche Gräfin Olivia, die er jedoch noch nie zu Gesicht bekommen hat. Olivia aber will davon nichts wissen und  vorerst allem Weltlichen entsagen. Doch ereilt sie die Liebe tatsächlich – jedoch nicht zum Herzog, sondern zu seinem androgyn-knabenhaften Boten Viola/Cesario …

Mitwirkende:
Regie: Barbara Zimmermann, Assistenz: Laura Quill; Kostüme: Katja Weeke, Musik: Ephraim Wegner; Licht: Prince Fischer
Schauspiel: Nada Degrell, Rahel Wölfle, Juliane Flurer, Michael Helten, Immo Kropp, Simon Matt, Valentin Späth, Dominik Berberich

Premiere: Do 03. Juli 2014

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Biografie: Ein Spiel

von Max Frisch   

Wie würden wir entscheiden, wenn wir mit dem Wissen und den Erfahrungen von heute in unsere Vergangenheit eingreifen und sie nach Belieben korrigieren, verändern oder neu erfinden könnten? In Max Frischs Komödie erhält der Protagonist Hannes Kürmann diese Chance. Seine bisherige Biografie gilt als erste Version unzähliger weiterer Lebensentwürfe. Auf der Bühne darf er nun nach seinen Wünschen neue Lebensvarianten ausprobieren und seine Biografie erneuern. Die Spielregel und Bedingung ist lediglich, dass er die betreffenden Lebenssituationen noch einmal durchlebt und die Veränderungen selbst herbeiführt.

Kürmann ist entschlossen, seine Ehe mit Antoinette aus seinem Leben zu streichen, mehr noch: er möchte Antoinette gar nicht erst begegnet sein. Und er ist überzeugt davon, dieses Ziel durch kleinste Abweichungen seines Handelns im Handumdrehen bewirken zu können. Doch im Verlauf der Bühnenproben muss er sehr viel über sich selbst erfahren – und über die Schwierigkeit, sich aus emotionalen Verstrickungen zu befreien.

Mitwirkende:
Regie: Barbara Zimmermann, Kostüme: Katja Weeke, Musik: Ephraim Wegner; Licht: Prince Fischer
Schauspiel: Rahel Wölfle, Martin Mayer, Simon Matt

Premiere: Sa 18. Januar 2014

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Don Gil von den grünen Hosen

von Tirso de Molina 

Juana reist in grünen Hosen als Mann verkleidet ihrem untreuen Geliebten Ramon nach Madrid nach, der unter dem falschen Namen „Don Gil“ die vermeintlich reiche Erbin Inés heiraten soll. Um die Hochzeit zu verhindern, benutzt Juana in ihrer Verkleidung ebenfalls den Namen „Don Gil“ für allerlei Untaten, während sie als Frau „Elvira“ Intrigen spinnt. Unterstützt wird sie dabei durch den narrenhaften Diener Caramanchel. Als „Don Gil“ schmeichelt Juana der zukünftigen Braut Inés, so dass diese in Liebe zu ihr entflammt. Deren Vater Don Pedro ist schnell mit der Hochzeit einverstanden, doch Inés’ nun verschmähter Verehrer Alfonso will Don Gil töten – doch welchen der beiden Gils? Auch Inés‘ Base Clara verliebt sich in Don Gil und will ihn auf der Stelle heiraten. Liebe, Hoffnung, Eifersucht: Die Wirrungen nehmen ihren Lauf bis schließlich in einer Vollmondnacht drei Männer und zwei Frauen, allesamt in grünen Hosen, vor Inés‘ Fenster unfreiwillig aufeinandertreffen…

Mitwirkende:
Regie: Barbara Zimmermann, Kostüme: Katja Weeke; Musik: Ephraim Wegner; Licht: Prince Fischer
Schauspiel: Nada Degrell, Karoline Fröhlich, Anne Schaarschmidt, Dominik Berberich, Simon Matt, Oliver Scheidies, Valentin Späth

Premiere: Fr 05. Juli 2013

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Marquise von O.

nach der Novelle von Heinrich von Kleist

m Erscheinungsjahr 1808 galt die Novelle als skandalös, denn Kleist erzählt eine noch nie gehörte Begebenheit: die Geschichte einer Vergewaltigung und ihren Folgen. Eine verwitwete Marquise wird in den Kriegswirren der Napoleonischen Kriege in Oberitalien von einem feindlichen, russischen Grafen vor einer Horde zudringlicher Soldaten gerettet. Wochen später stellt sich heraus: Die Marquise ist schwanger, ohne zu wissen, wie und durch wen.
Sie hält an ihrer Unschuld fest und wird von ihrer Familie als Lügnerin verstoßen. „Durch diese schöne Anstrengung mit sich selbst bekannt gemacht“ beginnt sie zu handeln und kehrt ihrem bisherigen Weltbild den Rücken.

Aus Kleists Prosa ist ein Bühnentext entstanden, der die spezifische Sprache des Autors wiedergibt. Die Reduzierung auf vier Figuren konzentriert die Brennpunkte der Erzählung: Die vermeintlich festen Strukturen und Rollenzuweisungen werden durch die Ereignisse als Illusion entlarvt. Die Marquise schafft neue Lebensbedingungen und hält den zerfallenen Strukturen eine neue Lebendigkeit entgegen.

Mitwirkende:
Regie: Barbara Zimmermann; Dramaturgie: Sabine Rothemann; Kostüme: Katja Weeke; Musik: Ephraim Wegner; Licht: Prince Fischer
Schauspiel:Rahel Wölfle, Martin Mayer, Heike Vollmer; Immo Kropp

Premiere: Sa 27. April 2013, Theater Harrys Depot

Premiere: Sa 27. April 2013

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norway.today

von Igor Bauersima 

„Möchte jemand mit mir in den Tod gehen?“ fragt die knapp zwanzigjährige Julie im Chatroom. Sie ist „satt“, hat alles vom Leben gehabt und wünscht sich nur noch einen spektakulären Abgang. Doch den möchte sie nicht alleine tun. In der Anonymität des Internets trifft sie in dem etwas jüngeren August auf einen Gleichgesinnten. Er kann in seiner Welt nichts als echt empfinden – „alles fake“. Wenigstens der selbstgewählte Tod soll etwas Echtes werden.
Die beiden verabreden sich und stehen sich schon bald in der Realität gegenüber: auf einem Felsplateau hoch über einem norwegischen Fjord. Von dieser Klippe wollen sie sich zusammen hinunterstürzen. Doch es kommt anders:
Auf dem Felsen werden die beiden Zeugen überwältigender Naturphänomene und erfahren die Intensität menschlicher Nähe und einer aufkeimenden Liebe. Auf dem Weg in den Tod holt sie klammheimlich das Leben ein.

Anhand einer wahren Begebenheit schrieb Igor Bauersima sein Theaterstück. In überraschend humorvollen Dialogen skizziert er die existentielle Situation moderner junger Menschen. Sein Stück, das mit Todessehnsüchten beginnt, ist letztendlich eine Hymne an das Leben.

Mitwirkende:
Regie: Barbara Zimmermann, Kostüme: Katja Weeke; Bühne: Prince Fischer; Musik: Ephraim Wegner
Schauspiel: Rahel Wölfle, Immo Kropp

Premiere: Sa 02. Februar 2013

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Cyrano

von Edmond Rostand

Der kühne Dichter und treffsichere Degenheld Cyrano ist so sehr von seiner Hässlichkeit überzeugt, dass er sich seiner Angebeteten Roxane gegenüber nicht zu offenbaren vermag. In seiner Not geht er mit dem hübschen aber unbedarften Nebenbuhler Christian einen fatalen Pakt ein: Seine poetischen Verse und dessen äußere Schönheit werden zu „einem ganzen Liebeshelden“ zusammengeschlossen, durch den Roxane gewonnen werden soll – und in dessen Netzen sich schließlich alle Beteiligten verfangen. Als Christian im Krieg fällt, erhält Cyrano die Lüge aufrecht – bis kurz vor seinem eigenen Lebensende.

Mitwirkende:
Regie: Barbara Zimmermann, Dramaturgie: Sabine Rothemann; Kostüme: Katja Weeke; Musik: Ephraim Wegner; Licht: Manon Oswald
Schauspiel: Martin Mayer, Heike Vollmer, Cornelia Schmidt, Immo Kropp, Simon Matt, Prince Fischer, Dominik Berberich

Premiere: 05. Juli 2012

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Sara Sampson

von G. E. Lessing   

In Lessings frühem bürgerlichen Drama zeigen sich das Innovative des Aufklärungsgedankens und seine Abgründe. Die Inszenierung konzentriert sich auf die drei Handlungsträger des Stücks: den Lebemann Mellefont, seine neue Liebe Sara und seine Ex-Geliebte Marwood. Schon in dieser Grundkonstellation offenbart sich das Spannungsfeld zwischen Ordnungsgerüst und individuellem Freiheitsbestreben. Denn der dynamische, aber ziellos schwankende Mellefont bestimmt auf verhängnisvolle Weise das Geschehen. Er ist Lessings Protagonist einer radikal verstandenen Aufklärung im Sinne von Autonomie und Selbstverwirklichung. Zwischen der tugendhaften Sara und der leidenschaftlichen Marwood hin und her gerissen, bindet er die beiden Frauenfiguren schicksalhaft an sich. In diesem Dreieck unterschiedlicher Bestrebungen bleiben die Figuren gefangen. Mellefont ist durch seine Unentschlossenheit einerseits Verursacher des Konflikts, andererseits wird er durch seine Passivität zum Spielball der beiden Frauenfiguren. Diese wiederum sind nicht in der Lage, in ihrer Gegensätzlichkeit ihre Ähnlichkeit wahrzunehmen und sind sich ihrer Austauschbarkeit in Mellefonts Gesinnung nicht bewusst.

Mitwirkende:
Regie: Barbara Zimmermann; Dramaturgie: Sabine Rothemann; Kostüme: Katja Weeke; Musik: Ephraim Wegner
Schauspiel: Karoline Fröhlich, Rahel Wölfle, Julien E. Lickert, 

Premiere: Sa 02. Februar 2013

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Penthesilea

von Heinrich von Kleist

Ein Stück über Geschlechterdiffusion und verbotene Liebe. In Kleists Schauspiel steht ein starres Gesetz den Bedürfnissen des Individuums gegenüber. Penthesilea und Achilles vertreten ihr jeweiliges Volk und Gesetz und sind als Repräsentanten und Kriegsführer in ihrem vorgegebenen Handlungsrahmen gefangen. Eine aufflammende Liebe zwischen ihnen ist nur unter bestimmten traditionsverbürgten Vorzeichen zulässig: Achilles muss seine zukünftige Braut in seine Welt heimführen – Penthesilea muss laut Gesetz ihren Auserwählten im Kampf besiegen, um den Fortbestand des Amazonenvolkes mit zu sichern. Doch unvorhergesehene Gefühlsintensität kommt mit ins Spiel – Leidenschaft, die bis zum Wahnsinn geht.

Kleists erst 68 Jahre nach Entstehung uraufgeführtes Werk steht im Spannungsfeld Liebe, Erotik, Zerstörung und dem Undenkbaren, von der alles prägenden Ideologie abzuweichen, bis zur Aufgabe des Begehrtesten.

Mitwirkende:
Regie: Barbara Zimmermann; Dramaturgie: Sabine Rothemann; Kostüme: Katja Weeke; Bühnenbild: Oliver Doneit; Musik: Ephraim Wegner
Schauspiel: Karoline Fröhlich, Fabienne Trüssel, Rahel Wölfle, Julien E. Lickert, Martin Mayer

Premiere: Do 03. November 2011

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Wie es Euch gefällt

von William Shakespeare

Die Regisseurin Barbara Zimmermann legt in ihrer Strichfassung den Fokus auf die Mädchenfreundschaft der beiden Cousinen Rosalinde und Celia und auf ihre Entwicklung unter dem Aspekt des Erwachsenwerdens.

Rosalinde verliebt sich unsterblich in Orlando. Doch gerade jetzt wird sie zur Flucht gezwungen. Verkleidet als Knabe und begleitet von ihrer geliebten Base Celia und dem Narren Probstein versteckt sie sich im Wald. Dorthin hat sich bereits der verbannte Herzog zurückgezogen. Und es lebt dort der unglücklich liebende Schäfer Silvius und seine Angebetete, Phöbe. Auch der in Leidenschaft entbrannte Orlando flüchtet sich in diesen Wald. Und so sind Liebes-Irrungen und Geschlechter-Wirrungen vorprogrammiert in dieser bunten Sommerkomödie.

Mitwirkende:
Regie: Barbara Zimmermann; Musik: Ephraim Wegner
Schauspiel: Fabienne Trüssel, Rahel Wölfle, Martin Mayer, Julien E. Lickert, Björn Zielinski

Premiere: Do 07. Juli 2011

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